Etwas mehr als 70.000 Unterschriften wurden am letzten Dienstag bei der Bundeskanzlei eingereicht.
Die Initiative mit dem Titel "Leben in Würde - für ein finanzierbares bedingungsloses Grundeinkommen" hatte zum Ziel, das Recht auf ein Leben in Würde und Selbstbestimmung zu garantieren.
Die Höhe des Grundeinkommens wäre in einem Gesetz festgelegt worden. Das Grundeinkommen für alle im Land wohnhaften Personen hätte durch einen Anteil des von der Volkswirtschaft erwirtschafteten Reichtums finanziert werden sollen, z. B. durch eine Mikrosteuer auf alle Transaktionen oder eine direkte Abgabe auf Unternehmensebene.
Das aus einer Gruppe unabhängiger Personen bestehende Initiativkomitee, dem unter anderem Oswald Sigg, ehemaliger Vizekanzler der Eidgenossenschaft, angehört, reichte am 21. März die rund 70'000 erhaltenen Paraphen in Form einer Petition bei der Bundeskanzlei ein. [+]
Die Hälfte der Unterschriften für die zweite eidgenössische Volksinitiative für ein BGE sind gesammelt. Nun bleiben aber nur noch vier Monate , um die restlichen 60'000 Unterschriften erfolgreich zu sammeln. Das Komitee der Initiative "Leben in Würde - Für ein finanzierbares bedingungsloses Grundeinkommen" hat daher beschlossen, die Strategie zu ändern und das Schicksal der Initiative in die Hände der Basis, der Grundeinkommensbewegung und all der Organisationen und Personen, die das BGE unterstützen, zu legen. Das wird aber nur funktionieren, wenn sich viele Menschen die Initiative zu eigen machen und alle Kräfte gebündelt werden, um auf der Straße die fehlenden Unterschriften zu sammeln. Alle, die können, sind aufgerufen, Unterschriften zu sammeln und die Sammlung im persönlichen Umfeld bekannt zu machen
.Die wichtigsten Informationen und Handlungsmöglichkeiten zu dieser letzten Phase sind auf der Website der Initiative und in der folgenden Botschaft von Raffael Wüthrich, dem Koordinator der Kampagne, zusammengefasst: [+]
Die Initiative für ein Bedingungsloses Grundeinkommen erlangte 23% JA-Stimmen in der ganzen Schweiz, 19,49% in der Deutschschweiz, 28,28% in der Westschweiz und 21,90% im Tessin. Das ist mehr als ein Achtungserfolg für das BGE, das bis vor kurzem völlig unbekannt war, für eine Initiative, die praktisch keine politische Stärke unterstützte und für einen tiefen Paradigmenwechsel.
Die grossen Städte erzielten ziemlich eindrucksvolle Resultate. Eine Mehrheit wurde sogar an bestimmten Orten erreicht, so zum Beispiel in vier zentralen Quartieren der Stadt Genf (Pâquis 54,65%, Mail-Jonction 52,88%, Cluse-Roseraie 51,05% und Prairie-Délice 50,77%), zwei Quartieren in Zürich (Kreis 4 und 5 54,7%) und in der Waadtländer Gemeinde Sarzens (51,43%). [+]